CWO, Instrumente, Offenburg - Hl. Kreuz

Die Orgel Offenburg Heilig Kreuz

OG-HL-Kreuz_01_1200x800

Disposition

Hauptwerk, Manual II C-g“‘
Bourdon 16’
Principal 8’
Gamba 8’
Rohrflöte 8’
Octave 4’
Spitzflöte 4’
Quinte 2 2/3’
Superoctave 2’
Mixtur IV - V 1 1/3’
Cornet V ab g 8’
Trompete 8’
Schwellwerk, Manual III C-g“‘
Quintaton 16’
Principal 8’
Salicional 8’
Bifaria ab c 8’
Gedeckt 8’
Fugara 4’
Traversflöte 4’
Flageolet 2’
Mixtur III - IV 2’
Trompette harm. 8’
Hautbois 8’
Rückpositiv, Manual I C-g“‘
Bourdon 8’
Principal 4’
Rohrflöte 4’
Nazard 2 2/3’
Doublette 2’
Terz 1 3/5’
Cymbel II - III 1’
Cromorne 8’
Pedalwerk C-f‘
Principalbass 16’
Subbass 16’
Octavbass 8’
Violoncello 8’
Bassoctave 4’
Bombarde 16’
Posaune 8’

Koppeln
II / I, III / I, III / II, I / P, II / P, III / P
Anmerkung
– Hauptgehäuse (I. Seuffert, 1762), RP-Gehäuse
(F. Stieffell, 1784), restauriert und ergänzt
– Setzer, mechanisch, 4-fach mit „Prolongement“
(Eigenkonstruktion)
– Wippfedertremulant für Schwellwerk
– Kanaltremulant für Rückpositiv

Orgelgeschichten

Schon als Bub von etwa 10 Jahren durfte oder musste ich mit meinem Vater immer wieder zum Orgelstimmen mitfahren. Er war außer Orgelbaumeister auch Organist und Mesner in Oberharmersbach und ich war immerhin Ministrant, büffelte lateinische Meßgebete und hatte Orgelunterricht. Grund genug also, mich als zukünftigen Nachfolger schon beizeiten an die späteren Aufgaben rund um das Kirchenleben zu gewöhnen. Nebenbei lernte ich damals beinahe alle Kirchen und Orgeln der Diözese kennen. So kamen wir auch immer wieder in die Offenburger Stadtkirche die bei uns einfach nur Hl. Kreuz genannt wurde, um die große Orgel in Ordnung zu bringen. Meine Aufgabe war es, neben allerlei Handreichungen vor allem die Tasten anzuhalten für die stundenlangen Stimmungen.

Weil das für einen jungen Kerl manchmal furchtbar langweilig und ermüdend war, habe ich das eine oder andere mal liegend auf der Orgelbank versucht meinen Dienst zu erfüllen und dabei wach zu bleiben.

An einem dieser langen Stimmnachmittage in Hl. Kreuz habe ich dann wohl vergessen ein Vergleichs-Stimmregister einzuschalten. Ein zufällig auf der Empore anwesender junger Musiker hatte Noten sortiert und sein Cello ausgepackt. Von den unwilligen Rufen meines Vaters aus der Orgel heraus aufmerksam geworden, spielte er kurzerhand auf dem Cello die richtigen Stimmtöne mit. Mein Vater merkte es nicht und ich war gerettet.
Einige Jahre später, inzwischen etwa 18 oder 19 Jahre alt, fuhr ich wieder einmal mit meinem Vater an die Orgel nach HI. Kreuz. Wie vereinbart holten wir zuvor die Organistin ab, damit sie uns die am Instrument festgestellten Mängel genau aufzeigen konnte. Frau Perrass galt als eine weit bekannte, hervorragende Meisterin ihres Faches und lebte sehr in ihrer Welt der Orgel. Obwohl wir uns schon seit Jahren im Rahmen musikalischer Anlässe immer wieder begegneten, erkannte sie mich zuerst nicht. Mit meiner damals noch wild gelockten Haarpracht und als Fahrer des Geschäfts-PKW passte ich vermutlich nicht so recht in ihr Bild von einem Juniorchef. Beiläufig erkundigte sie sich vom Rücksitz aus bei meinem Vater, ob er jetzt auch Südländer beschäftige. Zu mir gewandt kam dann die Frage: Sind sie Italiener?
In den mehr als vierzig Jahren unserer Orgelbetreuung ist eine enge, liebgewordene Beziehung zu Hl. Kreuz entstanden. Für mich, und noch mehr für meinen vor kurzem verstorbenen Vater war es eine große Freude, den Auftrag zum Neubau der schwach und anfällig gewordenen Orgel zu erhalten. Hl. Kreuz war und ist für uns immer etwas Besonderes gewesen.
Für meine Mitarbeiter und mich ist es der feste Wunsch, dieses Besondere mit der neuen Orgel zu unterstreichen und für die Zukunft zu bewahren.

Claudius Winterhalter