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C. W. Orgelbau
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Auch nicht schlecht...



Die neue Chororgel der Wallfahrtskirche Maria Schray in Pfullendorf (1476/1656-61) ist der erste Teil zur geplanten Umgestaltung und künstlerischen Weiterentwicklung des Chorraumes. Zusammen mit dem renommierten Schwarzwälder Bildhauer Armin Göhringer soll der barocke Hochaltar durch ein zeitgemäß gestaltetes Ensemble aus Orgel, Zele-brationsaltar, Ambo und Seelilien ergänzt und be-reichert werden.

Die äußere Gestaltung der Orgel übersetzt klassische Merkmale barocker Handwerkstradition in eine nach heu­tigem Kunstverständnis reduzierte Aussage von Form und Funktion. Die weiße, be-wusst offen angelegte Farbfassung verleiht noble Zurückhaltung und Leichtigkeit. Das Gold steht in Beziehung zum barocken Umfeld.

Über einem geschweiften Unterbau mit eingebauter Spielkonsole erheben sich fächerförmig öffnende, nach vorn geneigte Zinnpfeifen des Prospekt-principales. Gestalterisches Zentrum bildet die auf-ragend gebogene, künstlerisch besägte Mittelstele als visuelle Darstellung der zum Himmel empor-steigenden Klänge.

In bewegter, nach vorne geneigter und gleichzeitig gewölbter Linienführung wird das Orgelgehäuse zur Muschel, dem Symbol der Jakobspilger.

Auf Grund ihres exponierten Aufstellungsortes müssen Chororgeln bestimmte Sonderaufgaben bewältigen. Sie können nur wenig Platz bean-spruchen, sollen gleichermaßen unauffällig wie anwesend wirken und einen großen Klangrahmen besitzen. Und sie müssen im Chorraum zurück-haltend klingen, das Kirchenschiff aber ausreichend stark beschallen.
Die Frage des geringen Grundflächenangebotes bei gleichzeitig eingeschränkter Höhenentwicklung ist bei zweimanualigen Werken mit einer durch-
schobenen Manuallade am besten zu beantworten. Das Instrument bleibt in seiner Tiefenentwicklung relativ flach, im technischen Innenaufbau klar strukturierbar und alles in allem auch wartungs-freundlich. Die Lösung eines diskantseitig externen Pedalwerkes in der vom Kirchenraum her nicht einsehbaren Chorbogenecke folgt dieser Absicht. Der Orgelbaukörper ragt dadurch nicht über die Sichtlinie des Chorbogens heraus.

Die klangliche Flexibilität kleinerer Instrumente liegt in einer vielseitigen Disposition aus Struktur-, Solo- und Begleitstimmen und der Nutzung des oktav-versetzten Spiels. Voraussetzung sind mehr-schichtig angelegte Mensuren mit entsprechender Intonation. Durch manualübergreifende Register-wechsel (Wechselschleifen) lassen sich Dispo-sitionslücken schließen, Spaltklang­Registrierungen umgehen und Grundstimmen verstärken.

Der Idee nach ist dieses neue Werk von Maria Schray ein Schwesterinstrument zu unserer 2000 entstandenen Chororgel von St. Alexius in Herbolzheim/Brsg.

Mein herzlicher Dank gilt Herrn Pfarrer Claudius Stoffel für sein großes Engagement und allen Helfern und Spendern, ohne deren Unterstützung dieses Projekt nicht zu realisieren gewesen wäre. Möge die neue Orgel zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen ein hohes Alter erreichen.

Claudius WINTERHALTER

und das Werkstatt-Team:

Jörg BACKEBERG
Markus BIELER
Marianne BÜCHER
Joachim FREDE
Hans-Dieter GEISSER
Werner HARTER
Christian KROLL
Alain SOUILLARD
Holger WIEDENMANN
Norbert WYLEZOL


Disposition